Referenz #13: s.i.g. mbH entwickelt Industrie 4.0-Tools mit der Späh-Gruppe
s.i.g. eKanban: Start für effiziente Wege in der Fertigung
Mit der neuen Lösung s.i.g. eKanban will die Karl Späh GmbH & Co. KG, Hersteller von Dichtungen, Stanzteilen, Halbzeug und Sonderteilen aus Gummi und Kunststoff, künftig zahlreiche Prozesse in der Produktion deutlich beschleunigen.
Manueller Prozess vollständig digitalisiert
Das neue System, das vom Neu-Ulmer IT-Haus s.i.g. mbH entwickelt wurde, konnte jetzt in einem ersten Pilotprojekt erfolgreich eingeführt werden. Dabei ging es um die Zuführung von Verpackungskartons an die Zwischenlager von acht Produktionsmaschinen.
Der bisher manuelle Prozess wurde vollständig digitalisiert. So ist sichergestellt, dass stets ein Mindestbestand der insgesamt fünf Kartonvarianten zur Verfügung steht, ohne dass sich die Maschinenbediener jedes Mal zu Fuß auf den Weg machen müssen, wenn Nachschub benötigt wird.
„Wir haben uns bewusst einen unkritischen Prozess ausgesucht, um das neue System zu testen. Nun sind wir an der Planung für die Einführung des eKanban in weiteren Produktionsbereichen – bis hin zur Kommissionierung von Materialien“, erklärt Marvin Schmidt, bei Späh mitverantwortlich für Prozessverbesserungen, und ergänzt:
„Wir können so mit Unterstützung von s.i.g. mbH das Thema Kanban überspringen, direkt in das eKanban einsteigen und dies in die vorhandenen Prozesse und Infrastruktur einbinden“.
Mindestbestand ist garantiert:
Für jede Kartongröße wird direkt unter dem un- tersten Karton eine eindeutig gekennzeichnete Karte mit RFID-Chip eingelegt. Wird der Mindestbestand bei einer der fünf Kartonvarianten unterschritten, meldet der Maschinenbediener den Bedarf mit Hilfe eines NFC-Readers an die Logistik und die dazugehörige LED leuchtet rot auf.
Die Zustandsänderung wird über das MQTT-Protokoll an ein Intrexx-Portal übertragen und dort in einer Übersicht über alle Lagerplätze und Karton- typen angezeigt. Die Logistik quittiert den Auftrag direkt im Portal, dies wird dem Maschinenbediener durch einen Farbwechsel der zugehörigen LED am Regal auf „gelb“ signalisiert.
Ist der Bestand aufgefüllt, wird die Signalkarte erneut ausgelesen und vor dem Auffüllen am Lagerplatz eingelegt. Die LED wechselt auf grün: Der Bestand ist wieder ausreichend.
Umsetzung mit Industriestandards:
Die Lösung wurde mit Hilfe industrietauglicher Standardkomponenten auf RaspberryPi-Basis um- gesetzt, die ein Maximum an Flexibilität bieten.
Dadurch können künftig auch weitere Prozesse über passende Sensoren einfach und kostengünstig abgebildet werden. Die Verwendung von im Industrie-4.0-Umfeld etablierten Protokollen, wie MQTT, erlaubt dabei die Anbindung unterschiedlicher Plattformen.
Die Entwicklungsplattform Intrexx wurde wegen der vielfältigen Möglichkeiten in der grafischen Prozess-Modellierung ausgewählt.
Aufgabe:
- Automatisierte Zuführung von Verpackungskartons an die Zwischenlager von acht Produktionsmaschinen.
Lösung:
- Prozessautomatiserung mit Hilfe von industrietauglichen Standardkomponenten auf Raspberry Pi-Basis
- Verwendung von im Industrie-4.0-Umfeld etablierten Protokollen wie MQTT
- Entwicklungsplattform Intrexx für die grafische Prozess-Modellierung
Nutzen:
- vollständige Digitalisierung eines bisher manuellen Prozesses
- auf weitere Prozesse wie z.B. Kommissionierung von Materialien übertragbar
Späh UG
ist ein stetig wachsender Unternehmensverbund mit vier Standorten und über 500 Mitarbeitern in Deutschland. Das Familienunternehmen bringt mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Zulieferindustrie sowie als Partner des Technischen Handels mit. Ob Dichtungen, Stanzteile, Halbzeug oder unterschiedlichste Sonderteile – Milliarden an Elastomer- und Kunststoffteilen verlassen jährlich die Produktionshallen und finden weltweit Anwendung in den unterschiedlichsten Branchen. Mit dem gruppenweiten Werkzeug- und Formenbau ist Späh in der Lage, praktisch jede Anforderung zu bedienen. Das Unternehmen verfügt über eines der größten Halbzeug-Lager in Europa und kann so nahezu jeden Kundenwunsch in kürzester Zeit erfüllen – ob mit Folien, Platten, Rollen, Stäben und Rohren aus Gummi, Kunststoff oder Dichtungs- und Isolationswerkstoffen und vielen weiteren nichtmetallischen Werkstoffen.